Backstage*Tourism

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Bulletin #5


1. Workshop und Eröffnung des *Reisebüros
23. - 25.1. 2004
Forum Stadtpark Graz


Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen eines sich entgrenzenden Tourismus werden im Projekt Backstage*Tourismus die unterschiedlichen transitorischen Momente des Tourismus und die dadurch erzeugten Sichtbarkeiten bzw. Unsichtbarkeiten im sozialen, kulturellen sowie im realen, gebauten Raum und in der Landschaft untersucht und kritisch befragt. Von besonderem Interesse sind dabei der Blick auf die vom "klassischen" touristischen Blick abgewandten Seite; die Auseinandersetzung mit Blickregime und Begehrensproduktion, die Rollen der verschiedenen Akteure und die durch sie definierten sozialen Räume sowie die komplexen Überlagerungen von ökonomischen Interessen, Infrastruktur, Architektur und Landschaft. Das Untersuchungsfeld ist also der "touristische Raum", der sich zwischen Reisenden, Bereisten und DienstleisterInnen aufspannt. Ein Raum von Begegnungen und Austausch, ein Sehnsuchtsraum, der von unterschiedlichen Akteuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln ständig neu aufgeladen wird.


PROGRAMM



24. Jänner bis 29. Februar 2004
Ausstellungseröffnung Samstag, 24. Jänner 2004, 20.00
Öffnungszeiten: Di-So 14.00-18.00, Do 14.00-20.00

Temporäres Reisebüro mit 140 eingereichten Projektvorschlägen, kleinen Kunstinstallationen und umfangreichem Informationsmaterial zum Thema.
als PDF (1,4 MB) zum downloaden

Mit Beiträgen von Martin Fritz (Hintertux 2003, Diashow auf PC); Moni K. Huber (EIROS 2003-4, Forschungslandschaften in Pappe auf Sideboard); Martin Kitzberger / Helmut Rohrmoser (Küchenkommandos 2003-4, AudioCD); Lisl Ponger (Wild places 2000, C-Print 126 x 102 cm); Arbeitsgemeinschaft deutscher Frauen im Ausland (ADFA) starring: Alice Könitz / Corinna Schnitt / Isabell Spengler (Transformation in the land of enchantment, 6. min., D / USA 2003, Video-DVD); Team Hotel Bellevue: Alois Gstöttner / Julia Wallmüller / Fabian Wallmüller/ Max Wegscheidler (Ihr Wehbereiter zu den Stationen der Sehnsucht, Poster/Fotocollage).

Konzept und Gestaltung: Michael Hieslmair, Peter Spillmann und Michael Zinganel. Technik: Gerald Trummer. In Kooperation mit dem Institut für Gebäudelehre an der TU Graz. Dank an Galerie Charim Wien, Plakatabteilung des Museums für Gestaltung Zürich.




Freitag, 23. Jänner 2004
15.00-18.00

Begrüßung und Einführung zu Backstage*Tourismus mit Peter Spillmann, Künstler, Ausstellungsmacher, Zürich und Michael Zinganel, Künstler, Architekturtheoretiker, Graz/Wien
1. Panel: Tourismusindustrie als Role-Model der "Modernisierung" mit Otto Penz, Soziologe, Kulturwissenschafter und Tourismusforscher, Wien und Martina Backes, Biologin, Journalistin, Koordinatorin des Projektes FernWeh- Forum Tourismus & Kritik im Informationszentrum 3. Welt, Freiburg i.B.

Samstag, 24. Jänner 2004
11.00-13.00

2. Panel: Annäherungen an den Backstage-Bereich I mit Murielle Pensédant, Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin, Mannheim, Martin Schmidl, Künstler und Theoretiker, München/Dachau, Wolfgang Straub, Literaturwissenschafter, Wien, Alma-Elisa Kittner, Kunsthistorikerin und Journalistin, Berlin und Alexandra Karentzos, Kunstwissenschaftlerin, Berlin

15.00-18.00

3 Panel: Annäherungen an den Backstage-Bereich II mit Antje Ehmann, Filmforscherin und -kuratorin, Berlin, Christoph Euler / Irene Lucas, KünstlerInnen; Wien, Gabu Heindl, Architektin, Amsterdam/Wien, Johannes Novy, Stadtforscher und freier Journalist, Berlin/New York, Martin Fritz, Kurator und Projektkoordinator, Wien und Sofie Thorsen, Künstlerin, Wien/Kopenhagen

Sonntag, 25. Jänner 2004
11.00-15.00

Gemeinsame Diskussion über den weiteren Projektverlauf, zukünftige Schwerpunktsetzungen und Arbeitsgruppen. Diskussionsleitung: Brigitte Franzen / Marion von Osten, Programmbeirat Backstage*Tourismus


ABSTRACTS

Otto Penz
Backstage: Soziokulturelle Problemlagen

Der Vortrag umreißt einige der allgegenwärtigen Problembereiche des internationalen Tourismus, wie die Arbeitsbedingungen in Fremdenverkehrsregionen und die prekäre Modernisierung traditioneller Lebenswelten. Im Zeichen ökonomischer Wohlstandsvermehrung führt der Massentourismus zur Kapitalisierung sozialer und kultureller Bezüge – mit durchaus ambivalenten Folgen, die gegeneinander abzuwägen sind.


Martina Backes (fernweh)
Tourismus - ein Motor globaler Klassenbildung?!

Die Produktion von Traumwelten und Trugbildern ist fester Bestandteil des touristischen Geschäftes. Während die "bunte Ferienwelt und das Reiseerlebnis" als äußere Erscheinung dem touristischen Gedächtnis gegenwärtig ist, bleiben die Herstellungsbedingungen des touristischen Produktes meist im Verborgenen. Das touristische Produkt hat zwei Aspekte, die materielle Ferienwelt wie auch die geistigen Traum- und Trugbilder. Beide Seiten bedingen sich gegenseitig, sind Voraussetzung dafür, dass der (Fern)Tourismus funktioniert. Die Idealisierung einer heilen/authentischen Welt, basierend auf einem Kulturbegriff der Differenz und Unterschiede, ist für die Herstellung einer paradiesischen / abenteuerlichen Parallelwelt ebenso zentral, wie die handels- und wirtschaftsrechtlichen Bedingungen für die touristische Erschließung des Raumes.
Einblicke auf die Wirkungsweise der verborgenen Seiten des Tourismus zeigt: Tourismus fungiert als Motor globaler Klassenbildung, indem er mobile TouristInnen einerseits und immobile "Bereiste" und DienstleisterInnen andererseits erzeugt: Das imaginierte So-sein / Anderssein authentischer BewohnerInnen fest verorteter Kulturen wird zur Voraussetzung, damit die multikulturellen Reisenden beliebig viel imaginierte Authentizität an beliebigen Orten genießen/erleben können. Die sich im Zuge der Liberalisierung verschärfende globale Konkurrenzsituation touristischer Produktion schränkt die Mobilität / Entscheidungsfreiheit der DienstleisterInnen / Bereisten ein: durch prekäre Arbeitsbedingungen und den Verlust an (politischen) Verfügungsrechten.


Wolfgang Straub
Der Blick hinter die Bühne
Eine Konstante in der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit

Die Literatur beschäftigt sich mit dem Phänomen Tourismus entweder in Form von Reiseberichten oder in Form von Berichten der "Bereisten" – letztere machen in Österreich, dem relativ gesehen tourismusintensivsten Land der westlichen Welt, das Gros der "Fremdenverkehrsliteratur" aus. Dabei können die SchriftstellerInnen wenig mit "interkultureller Kommunikation" anfangen, sie konzentrieren sich auf die - meist westösterreichischen – Hinterbühnen der Betroffenen sowie auf die nach 1945 einsetzende Tourismusideologie, das Übertünchen der Nazizeit mit sauberer alpiner Landschaft. "backstage" liegen in Österreich also die Leichen der Vergangenheit, die die SchriftstellerInnen ins Licht zerren.


Martin Schmidl
„1200 Jahre Dachau“

Seit ihrer Gründung 1965 besuchen jährlich ca. 700 000 Touristen die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau. Welchen Einfluss haben diese Besucherströme auf das Selbstbild der „Dachauer“? Martin Schmidl beschreibt unter kulturpolitischen Gesichtspunkten die Imagebildung der Stadt Dachau im Konflikt zwischen regionaler Identität, kommunaler
Selbstdarstellung und Weltgeschichte.


Alma-Elisa Kittner und Alexandra Karentzos
Holiday in Art – Dystopia in Paradise

Die Utopie des Urlaubs besetzt immer mehr die Bildwelten des Alltags – zumindest in der westlichen Gesellschaft. Das Versprechen der unbegrenzten Freiheit, des Rausches, der Entspannung und nicht zuletzt des exotischen Erlebnisses trifft sich mit den Glücksbotschaften der Werbung. Doch weist es zugleich die Züge des Dystopischen auf: Kollektivismus, Uniformität und Konsensualität - die Tendenz zum Totalitären ist die Kehrseite des vollkommenen Utopia. Diese Ambivalenz des Utopischen weist markante Ähnlichkeiten mit der Idee des Urlaubs auf. Gerade zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen bedienen sich dieser doppelbödigen Urlaubssemantik in einer kritischen Reflexion der Massenmedien, der romantischen Reise in die Welt des Ichs und anderer Reisemythen. Zu fragen wird sein, ob diese Bilder den „tourist gaze“ nicht erst erzeugen, produzieren und reproduzieren.


Murielle Pensédant
Kritik der touristischen Entwicklung auf der Karibikinsel Guadeloupe

Als gebürtige Guadeloupeanerin stellt Murielle Pensédant aus der Distanz Europas, wo sie seit etwa dreizehn Jahren lebt, Fragen zur soziokulturellen Entwicklung der Karibikinsel. Sie reflektiert die Ursachen, die zur gegenwärtigen Krise der Region parallel zum Niedergang des Tourismus geführt haben; zur Untersuchung der offiziellen Zahlen, befragt vor allem auch Kulturschaffende und Kritiker zu ihrer Einschätzung, für die Goadeloupe durch die Documenta-Plattform in Santa Lucia in den Blickpunkt gerückt wurde – in einen kolonialen Blickpunkt allerdings, wie sie meint, denn dazu wurde nicht etwa die Öffentlichkeit von Guadeloupe zugelassen, sondern nur wenige ausgewählte Intellektuelle.


Johannes Novy
Tourism offside the Beaten Path - Blühende Landschaften in
der Bronx?

Diese Arbeit widmet sich dem Wandel städtischen Tourismus am Beispiel der Reisemetropole New York City. Nicht Manhattan, sondern New York&Mac226;s Nachbarschaften jenseits touristischer Trampelpfade stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit. Welchen Bedürfnissen und Wünschen gehen Touristen nach, die sich in die „urbanen Dschungel„ der Bronx bewegen? Welche Hoffnungen motiviert Kommunalpolitiker, Geschäftsleute, Bürgerninitaitiven und andere Akteure, Tourismus in ihren Communities zu fördern? Ist Tourismus tatsächlich potentieller Motor ökonomischer Revitalisierung für benachteiligte Quartiere - und wenn ja: mit welchen „Folgekosten„?


Gabu Heindl
Reise in den Rest der Stadt
Die Umwertung von Abfall zum Spektakel der Themenwelt-Architektur

Die Beziehung zwischen der frontstage des touristischen Spektakels und der backstage des in einer Stadt und ihren Tourismusbetrieben anfallenden Abfalls wird am Bespiel der von Las Vegas – der Tourismusmetropole schlechthin – thematisiert. Auf die Unsichtbarkeit des Mülls und der Infrastruktur seiner Entsorgung reagiert das Projekt bin city Las Vegas: Eine als Themenpark angelegte Deponie reflektiert Las Vegas; sie ist Zwilling, Recycling und Bild der sin city (die ihrerseits Stile und Kulturen als Fassade recycelt). Abfall in den Sinn zu rufen bedeutet zum einen die Konfrontation einer Tourismusmetropole mit sich selbst, Sichtbarmachung als Bewusstmachung; zum anderen wird Obszönes als Spektakel inszeniert, wird sinnlich-spielerisch erfahrbar und genießbar. bin city macht den Rest der Stadt (ihr Wertloses, ihren verdeckten Betrieb) zur Erlebniswelt.

Antje Ehmann
Strand, Sex und Großstadt-Ghetto.

Begehrensproduktionen des Musikvideoclips. Der kommerzielle Musikvideoclip, wie er täglich in unendlicher Wiederholung auf VIVA oder MTV zu sehen ist, kennt fast nur die schmale Polarität zwischen Bronx/Ghetto/Prison und Strand/Sex. "Body Language", um es mit einem Hit von Kylie Minogue zu sagen, ist einer der diese beiden Pole verbindenden Links. (Präsentiert wird eine 15-minütige Materialsammlung / Rohschnitt eines work in progress).

Christoph Euler und Irene Lucas
Supervision of Paradise - visuelle Forschung und translokale Landschaften

Euler / Lucas stellen die erste Phase des mittelfristig konzipierten Projektes Supervision of paradise vor. Das Projekt untersucht die spanische Destination Costa Blanca, die sich durch die intensive Entwicklung des Residenzaltourismus (für Ferien- und Altersdomizile) in Europas erste Adresse für Zweitwohnsitze zu verwandeln scheint. Das Geschäft mit Immobilien trägt zu einem enormen Wirtschaftwachstum bei, das sowohl Finanzkapital als auch Arbeitskräfte anzieht. Eine Vielzahl an neuen Akteuren übersetzt sich in Szenarien des Widerspruchs. Schwerpunkt dieser Arbeit bilden die Sichtbarkeiten und Leerstellen von sozialen Strukturen, die lokale und translokale Dynamiken in Situationen des Lebens-Alltags vor Ort reflektieren.


Sofie Thorsen
Village fig. 4 / Einige öffentlich zugängliche Informationen und 20 Ereignisse, die sich um das Jahr 2002 in der Plaiv zugetragen haben könnten
eine ortsbezogene Arbeit in einer touristischen Landschaft

Der Beitrag stellt die Audioarbeit und den stark vom Tourismus geprägten Kontext, in dem sie installiert ist, vor. Die Arbeit reflektiert über die touristische Situation und die Landschaft der Schweizer Alpen, in der sie aufgestellt ist - eine Lage zwischen lokalem Alltag und den Erwartungen und Ansprüchen der BesucherInnen. Die Region im Oberengadin versucht zur Zeit mit verschiedenen Maßnahmen, unter anderem mit Kunst im Öffentlichem Raum, ein neues Image zu definieren. >>>mehr


Martin Fritz
Hintertux, August 2003
Ein Bericht aus dem „neuen Land“

In der Nebensaison nach Hintertux, einer hoch gelegenen Tiroler Tourismus-Gemeinde am Fuße eines „schneesicheren „Gletscherschigebietes, eingeladen, beginnt Martin Fritz anlässlich seines Berichtes über diesen vorerst eher absichtlosen Besuch die gängigen Projektionen und Prägungen des urban sozialisierten Kulturbetriebsprofis bezüglich seines Reisezieles zu hinterfragen. Die Dichotomie von Stadt und Land, von Zentrum und Peripherie, so seine These, scheinen sich hier aufgelöst zu haben. Die unterstellten Stereotypen, mit denen sich der Städter vom Landbewohner , der Kulturbetriebsprofi vom Tourismusdienstleister zu distinguieren versuchte, greifen hier nicht – zumindest nicht immer. Das „neue Land“ steht für hochgradige Interdependenz mit regionalen und internationalen Knotenpunkten mit Zentrumsbehauptung. Es ist verkabelt, online und verkehrstechnisch erschlossen. Seine Gewerbeparks erzählen keine archaischen Geschichten mehr. Schritt für Schritt wurde die Enge überwunden durch Mobilität, Medien, Fernreisen und durch individuelle Biographien mit Montage- und Praktikastationen in Libyen, Saudi Arabien oder Paris angereichert.


BIOGRAPHIEN


REFERENTINNEN

Martina Backes, Biologin und Journalistin. Schwerpunkte: Gesellschaftliche Naturverhältnisse, Biologische Vielfalt, Bio-/Gentechnologie/Ernährungssicherung, Ressourcenschutz und Entwicklungspolitik. Seit 1999 als Koordinatorin des Projektes FernWeh - Forum Tourismus & Kritik im informationszentrum 3. welt in Freiburg tätig.
Zudem redaktionelle Tätigkeit für die Zeitschrift iz3w (www.iz3w.org). Mehrjährige Arbeitsaufenthalte in Ostafrika. Mitherausgeberin von: Im Handgepäck Rassismus. Beiträge zu Tourismus und Kultur (2002).

Antje Ehmann, Filmforscherin und -kuratorin, lebt und arbeitet in Berlin.
Von 1999-2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Geschichte des dokumentarischen Films 1895 bis 1945". Mitherausgeberin des Teilbandes II / Weimarer Rebublik. Kuratorische Arbeiten zuletzt für die Kunstwerke / Berlin und den Kölnischen Kunstverein. Derzeit Filmrecherchen und Installationsarbeiten für das Projekt "Schrumpfende Städte".

Christoph Euler, Irene Lucas, Bildende Künstler, seit 1999 Zusammenarbeit bei Ausstellungen, Workshops und Aktionen um den Themenbereich Ökonomie des öffentlichen Raumes - Praxis und Aktivierung im interkulturellen, migrantischen und genderspezifischen Kontext: Gastarbajteri - Medien und Migration, Hauptbücherei Wien 04; urban orient-ation, Kunsthalle Budapest 03; Transversal - FOGO/lab, Wuk Wien 02; Evidence, Essor Gallery London 02; Du bist die Welt - Künstlerhaus Wien 01. Konzeption und Realisierung von Videoveranstaltungen.

Martin Fritz, ausgebildeter Jurist, arbeitet seit 1984 als Kurator und Projektkoordinator in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Film: u. a. von 1994 bis 1996 im Kunstraum Wien, von 1996 bis 1998 Programm planender Direktor des P.S.1 in New York, als Geschäftsführer der Kunstprojekte der Expo 2000 in Hannover, und bis 2002 als Generalkoordinator der europäischen Kunstbiennale Manifesta 4. Ab 2004 ist er Leiter des überregionalen „Festivals der Regionen“ in Oberösterreich.

Gabu Heindl, Architektin; Studium der Architektur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien und an der Geidai University, Tokyo; Fulbright Stipendium für Postgraduate Studium an der Princeton University, USA; arbeitete mit Arata Isozaki Associates in Tokyo, Diller+Scofidio, New York und de Architekten Cie., Amsterdam; Mitarbeit an vernetzten Kulturprojekten; derzeit: Forschung zu Tourismus im Kontext europäischer Mobilität und zu Müll als urbanes / ästhetisches Phänomen. Publikationen u. a. in UmBau, Baunetz, Katalogen; arbeitet als unabhängige Architektin in projektspezifischen Teams an Wettbewerben und Aufträgen u. a. in Österreich und Griechenland. Seit 2003 Gastdozentin an der TU Delft; lebt in Amsterdam und Wien.

Alexandra Karentzos ist wissenschaftliche Assistentin an den staatlichen Museen zu Berlin und lehrt Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts, mit dem Fokus auf geschlechtergeschichtliche und medientheoretische Fragestellungen. Veröffentlichungen vor allem zum Thema Körper und Medien: Mitherausgeberin des Bandes "Körperproduktionen. Zur
Artifizialität der Geschlechter", Marburg 2002, zuletzt erschienen: "Parastou Forouhar: Tausendundein Tag", Köln 2003.

Alma-Elisa Kittner ist Kunsthistorikerin und Journalistin. Sie arbeitet am Graduiertenkolleg „Körper-Inzenierungen" der Freien Universität Berlin; u. A. konzipierte sie mit dem Graduiertenkolleg den Kongress „Utopische Körper" an der Volksbühne Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte innerhalb der Kunst des 20./21. Jahrhunderts sind: Schnittstellen zwischen Kunst und Literatur, Gender Studies, das Imaginationsarsenal des Tourismus. Zur Zeit forscht sie zur „Utopie des Urlaubs" und schreibt eine Dissertation über visuelle
Autobiographien.

Johannes Novy, PhD Candidate in Urban Planning Graduate School of Architecture, Planning, and Preservation Columbia University New York, Forschungsschwerpunkte: Stadtentwicklung und Redevelopment im int. Vergleich; Städtetourismus; Stadtpolitik. 1997-2002 Studium am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin. Seit 2002 in den USA lebend und arbeitend. Freier Journalist, verschiedene Beiträge/Publikationen zu Architektur und Stadtentwicklung (WDR, TAZ u. a.)

Murielle Pensédent, beschäftige sich im Rahmen ihres Studiums (M.A. Romanistik, Medien und Kommunikationswissenschaft) an der Universität Mannheim und (audiovisuelle Kunst und Kino) an Universität Sorbonne Nouvelle mit interkulturellen Beziehungen, Theorie der Kreolität, kreolischer Literatur, Linguistik und Kultur. In ihrer Magisterarbeit befasste sie sich mit dem kreolischen Kino und versuchte zu zeigen, inwiefern es eine kreolische Kultur vermittelt oder verbreitet.

Otto Penz, Adjunct Associate Prof. am Inst. für Soziologie der Universität Calgary, Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniv. Wien und der Univ. Graz. Im Winter erscheinen zwei neue Aufsätze zum Thema Tourismus in R. Bachleitner/H. J. Kagelmann/M. Rieder (Hg.), Erlebniswelten II. Zum Erlebnisboom in der Postmoderne, Profil Vlg., und als Co-Herausgeber veröffentliche er "Randzone. Zur Theorie und Archäologie von Massenkultur
in Wien 1950-70", Turia + Kant.

Martin Schmidl, geboren 1962, bildender Künstler und Autor, forscht derzeit zur Gestaltung von Erinnerung am Beispiel der Nachkriegsgeschichte der Stadt Dachau (PhD, Digital-Cultures-Programm, Merzakademie Stuttgart/Universität Portsmouth), 1992-1998 organisierte er mit Florian Haas den „Ausstellungsraum“ in Frankfurt/Main, 1998-2001 Mitbegründer und -herausgeber von »finger«, Newsletter für aktuelle Kulturphänomene, Frankfurt/Main, zur Zeit ist er künstlerischer Assistent für Freie Malerei/Kunst- und Kulträume bei Prof. Nikolaus Lang an der Kunstakademie München, dort hat er seit 2003 einen Lehrauftrag zur Entwicklung künstler-kuratorischer Arbeitsmethoden, seit Anfang der 90er Jahre entstehen zahlreiche kooperative Ausstellungs- und Publikationsprojekte wie „Aura Sale 1988-2002“ (Forum Stadtpark, Graz 2002), „Recherchen am Kaisberg/Landschaftsbauhütte Ruhrtal“ (Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen 2000), "Werkleitz und Tornitz", 3. Werkleitz-Biennale, Sachsen-Anhalt (1998), oder „Greater Los Angeles - Ein Handbuch“ (1998), lebt in München

Wolfgang Straub, geb. 1968 in Zell am See. Studium der Germanistik und
Theaterwissenschaft in Salzburg und Wien, Dr. phil. Lebt als freier Verlagslektor, Literaturwissenschaftler und -kritiker in Wien. Zahlreiche Buchpublikationen, u.a.: Willkommen. Literatur und Fremdenverkehr in Österreich. Wien 2001.

Sofie Thorsen, lebt und arbeitet in Wien. Studium der bildenden Kunst in Wien und Kopenhagen. Mitgründerin des Offspace OTTO in Kopenhagen, Mitglied der KünstlerInnengruppe >a room of ones own<. Arbeitet u. a. seit 1997 gemeinsam mit Elsebeth Jørgensen. Ausstellungen u. a.: "Sous le pont, le long de la riviere" (Casino Luxembourg) m. Elsebeth Jørgensen, „siteseeing-disneyfizierung der städte?“(Künstlerhaus Wien) m. Elsebeth Jørgensen, „Nonplaces“, (Frankfurter Kunstverein) „Public Plaiv – Gegenwartskunst im Landschafts- und Siedlungsraum La Plaiv, Oberengadin“, "Total motiviert – ein soziokulturelles Manöver", Kunstverein München.


AUSSTELLENDE:

Lisl Ponger, geb. 1947 in Nürnberg, lebt in Wien. Photographin und Filmemacherin, Gastprofessorin für künstlerische Photographie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien 1998/99 und 2001/02. 1999 Film "Déjà-Vu"; 1999; Retrospektive-Screening "visions du reèl, New York; 2001 Künstlerhaus Wien: "Du bist die Welt"; AK Galerie, Wien; Screening Museum of Modern Art, New York; 2000 Dokumentarfilmfestival München; Filmfestival Rotterdam; Dokumentarfilmfestival Duisburg; 2002 documenta 11, Kassel: "Sommer in Italien", Fotoarbeit zum G8 Gipfel in Genua (2001), usf.

Martin Fritz, ausgebildeter Jurist, arbeitet seit 1984 als Kurator und Projektkoordinator in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Film: u. a. von 1994 bis 1996 im Kunstraum Wien, von 1996 bis 1998 Programm planender Direktor des P.S.1 in New York, als Geschäftsführer der Kunstprojekte der Expo 2000 in Hannover, und bis 2002 als Generalkoordinator der europäischen Kunstbiennale Manifesta 4. Ab 2004 ist er Leiter des überregionalen „Festivals der Regionen“ in Oberösterreich.

Moni K. Huber, Wien. geb. in Salzburg, studierte an der Kunstakademie San Fernando, Madrid und an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien (Malerei), 1996-99 Mitarbeit bei trans wien (Projekte im öffentlichen Raum), 2002 Preis der Theodor Körner Stiftung für die Bilderserie la buena vida und Teilnahme am Künstlersymposium ORTung Wagrain, Salzburg. Zuletzt in Zusammenarbeit mit Franz Seifert: "EIROS - European Identity on the Other Side", ein Projekt in touristischen Regionen an den EU-Außemgrenzen (Süd-Spanien/Marokko).

Kitzberger/Rohrmoser

Martin Kitzberger, geb. 1976 in Linz. Touristikkaufmann (Gastgewerbefachschule, Aufbaulehrgang) Studium Philosophie/Dt. Philologie und Psychologie an der Uni-Wien.
Helmut Rohrmoser, geb. 1977 in Salzburg, Touristikkaufmann (Gastgewerbefachschule, Aufbaulehrgang), Gastronomie. Beide arbeiteten gemeinsam an Projekten im Event-Bereich, organisieren "kreative" Buffets, "betreuen" küchentechnisch einen Heurigen außerhalb Wiens.

Team Hotel Bellevue

Alois Gstöttner, geb. 1975 in Vöcklamarkt. Architekturstudium in Graz und Berlin. Seit 2001 tätig als Grafiker und Künstler in den Bereichen von Kunst, Kultur und Kommerz. Art Director bei blois.at – office for graphic design. Mit-Herausgeber von open:24h - workground/playground (edition selene, 2003). Grafische Gestaltung der Publikation "100% Stadt - Der Abschied vom Nicht-Städtischen" (Haus der Architektur, 2003).

Fabian Wallmüller, geb. 1974 in Graz. Architekturstudium in Graz, Wien und Innsbruck. Diplom 2003 bei Prof. Hrvoje Njiric. Arbeitet zurzeit im Architekturbüro SeARCH in Holland. Mit-Herausgeber von open:24h - workground/playground (edition selene, 2003).

Julia Wallmüller, geb. 1978 in Graz. Seit 1998 Studium der Restaurierung in Berlin.

Max Wegscheidler, geb. 1970 in Wien. Fotograf, Künstler, Grafiker und Kurator in Graz und Wien. Zur Zeit verantwortlich für Content und Research am ZOOMlab (Kindermuseum Wien, Museumsquartier).

ADFA (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Frauen im Ausland)

starring
Alice Könitz
Corinna Schnitt
Isabell Spengler

Alice Könitz, Künstlerin, hat an der Kunstakademie in Düsseldorf und am California Institute of the Arts in Valencia (USA) Bildhauerei studiert und lebt zur Zeit in Los Angeles. Ihre Arbeiten waren bisher in Ausstellungen in den USA, Deutschland, England, Österreich und Albanien zu sehen.

Corinna Schnitt, Künstlerin und Filmemacherin, hat an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und lebt z. Z. in Köln. Zahlreiche Ausstellungen und Filmvorführungen (Filme u. A.: "Zwischen vier und sechs", 1997, "Raus aus seinen Kleidern", 1999 und "Living a Beautiful Life", 2003).

Isabell Spengler, Künstlerin und Filmemacherin, hat an der Hochschule der Künste Berlin und am California Institute of the Arts in Valencia (USA) studiert, sie lebt und arbeitet in Los Angeles. Zahlreiche Ausstellungen und Filmvorführungen (Filme u. a.: "Psychic Tequila Tarot", 1998 und "Myriam", 2000).


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